Dienstag, 7. Dezember 2010

1432 - Happy and blessed New Year!

Heute ist Neujahr.

Muslime in der ganzen Welt begehen heute das Jahr 1432 nach der Hidschra. Die Hidschra beschreibt die Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina – ein Meilenstein für die muslimische Gemeinschaft, da ab dem Zeitpunkt ein politisch, wirtschaftlich und sozial unabhängiges Leben für die Community möglich wurde.

Die Entscheidung, die islamische Zeitrechnung mit der Hidschra zu beginnen wurde wohl genau aus diesem Grunde getroffen.

Da heutzutage die meisten Länder nach dem gregorianischen Kalender gehen, spielt der islamische Mondkalender in erster Linie für das religiöse Leben und Handeln eine Rolle.

Heute ist ein Tag, an dem man den Koran rezitiert, sich Rezitationen anhört, über sich selbst und das vergangene Jahr reflektiert und gute Vorsätze für das neue Jahr tätigt.

Da ich mit einer tunesischen Mutter gesegnet bin, spielt das islamische Neujahr traditionell auch kulinarisch eine große Rolle in meinem Leben.

An dem Tag vor Neujahr (also gestern) wird ein spezielles Couscous gekocht – mit gewürztem und in der Sonne getrocknetem Lammfleisch (Qadit) und einer gelben Curry-Sauce (bloß keine Tomaten!) und grünen Saubohnen (öhöm - wir hier in Bayern sagen Saubohnen, aber sie sind auch unter dem „internationaleren“ Namen Favabohnen bekannt). Das CousCous (manche sagen auch „der Couscous“) muss richtig schön gelb sein. Angerichtet wird es in stilvollen Keramiktellern und dekoriert wird es mit hart gekochten Eiern.

Am Neujahrstag steht man sehr zeitig auf, um seinen Mitmenschen ein gutes neues Jahr zu wünschen.

Dann wird ein tunesisches Mlouhia (ich betone: tunesisches!) aus getrockneten und gemahlenen Muskrautblättern, Fleisch, Olivenöl und Gewürzen zubereitet. Das tunesische Mlouhia ist sehr schmackhaft und schmeckt mit einem richtig frischen und echten Baguette und ein wenig Zitrone einfach nur super!

So kann das neue Jahr beginnen :-) 

l'iman hat Karten in die Welt hinaus gesendet und wartet auf das Feedback und freut sich jetzt schon darüber, Euch zu überraschen...mehr dazu bald!

l’iman wünscht ein gesegnetes neues Jahr! 

Mehr Informationen zu den Themen:
 - die Auswanderung von Mekka nach Medina:
Hartmut Bobzin: Mohammed, C.H.Beck, München 2000, S.90 - 96
- Muskraut: http://de.wikipedia.org/wiki/Langkapselige_Jute




Dienstag, 30. November 2010

Warum eine „City Map of Bethlehem“?


In einer Zeit, in der viele Menschen in Krieg und in Angst leben müssen, in der Kinder ohne Perspektiven von der Hand in den Mund überleben - gar nicht so weit entfernt von uns, denn nichts anderes als eine Kugel ist unsere Erde! - ist es verwunderlich, tagtäglich auf’s Neue mit Anweisungen, wie wir uns das Leben gegenseitig noch schwerer machen können und noch mehr Misstrauen schüren sollten, konfrontiert zu werden. Meist schön verpackt in mülltrennungsanmutenden Begriffen und Phrasen, die in den letzten Wochen reichlich in unseren Medien zu lesen waren.



In einer Zeit, in der die Straßen, Einkaufspassagen und Geschäfte weihnachtlich geschmückt sind, die Menschen hierzulande ihre Pläne durchsprechen, wo und wie sie Weihnachten und Silvester verbringen (nicht nur christliche Mitmenschen übrigens), das islamische Neujahr vor der Türe steht, Hanukkah - das jüdische Lichterfest gefeiert wird, können wir uns da nicht auf das Gemeinsame besinnen und unser endliches Leben auf dieser Welt schön und noch schöner gestalten? Mit Respekt?



In einer Zeit, in der wir zu vergessen scheinen, dass es einmal Adam und Eva gab (oh, oh ich muss den Feigenbaum in unserer Küche noch gießen), oder Abraham, dem die Muslime vor 2 Wochen gedachten...und ja, dann waren da noch: Ismael, Isaak, Jakob, Moses...und Jesus. Sollten wir uns nicht besinnen? Und gelassen und vor allem gemeinsam (ja, ich wiederhole mich) unsere Gegenwart und Zukunft gestalten?

„Jesus? Ihr Muslime kennt Jesus?“, werde ich nicht selten gefragt.
„Freilich kennen wir Jesus.“ (Na gut, da ich zu dem glücklichen Teil der Menschheit gehöre, der in Bayern leben darf, kommt es wirklich oft vor - auch dann, wenn ich es nicht erwarte - dass ich mir auch ein Bild von ihm machen darf.)

Muslime kennen Jesus nicht nur, sie erkennen ihn an und lieben ihn.
Er ist ein Prophet, der in der Reihe der Propheten bis zum Propheten Mohammed einen sehr wichtigen Platz einnimmt. Jesus spielte in der Entwicklungsgeschichte des Islam eine bedeutungsvolle Rolle für die aufstrebende muslimische Identität. Der Koran würdigt ihn an mehreren Stellen.

Aber auch das vergessen viele.

Habe ich eigentlich schon erklärt, warum eine „City Map of Bethlehem“? 



Nun, zu allererst:
Bethlehem ist eine schöne Stadt. Wer noch nicht dort war, sollte sie besuchen. Weihnachten bietet sich an, aber schön ist es auch im Frühjahr.

Wer die Orientierung in Bethlehem sucht und letztendlich findet, dem können weder Mauern in den Köpfen mancher Zeitgenossen, noch die Mauern aus Beton hindern, anderen Menschen die Hand zu reichen, Brücken zu bauen und über diese auch zu gehen, Worte auszusprechen und seinem Hörsinn – und seinem Hörgefühl – zu vertrauen.

Das Gesehene wahrzunehmen sowie "wahrzuüberliefern" mit guten Absichten für alle Menschen, würde uns helfen auf unserem Weg...

Bethlehem ist ein Synonym für den Frieden, den wir alle so nötig haben.



Salam und Pfiat Eich God!  
Weitere City Maps of Bethlehem findet Ihr hier:
 
Viel Freude beim Versenden und Verschenken wünscht Euch l'iman!


Montag, 15. November 2010

Berg Arafat und das Vermächtnis

In den Medien wurde heute ausführlich über einen der Höhepunkte der Hadsch berichtet. Geschätzte drei Millionen Pilger hatten sich auf den Weg zum Berg Arafat gemacht.

Wie jedes Jahr...Gänsehaut pur beim Anblick der Bilder!

An diesem Ort hat der Prophet seine letzte Predigt während seiner "Abschiedswallfahrt" gehalten.

Sein Vermächtnis an alle Muslime besteht aus folgenden Worten:
Heute habe ich Eure Religion vervollständigt, meine Gnade an Euch vollendet und Euch den Islam als Eure Religion vermittelt. (Koran Sure 5, Vers 3)

Morgen wird das Opferfest gefeiert. Das Opferfest ist das höchste Fest im Islam.

Wir befinden uns im letzten Monat des islamischen Jahres. Am Opferfest wird der Prüfung Abrahams durch Gott gedacht, als er seinen Sohn Ismail opfern sollte. Abraham, den die Muslime Ibrahim nennen, war dazu bereit. Gott erließ Abraham schließlich die Opferung Ismails und ein Widder wurde an seiner statt geopfert. Nach dem Festtagsgebet in der Moschee, sind die Muslime, die es sich finanziell leisten können, verpflichtet, ein Schaf oder einen anderen Paarhufer zu schlachten und das Fleisch unter den Bedürftigen, Nachbarn und Verwandten zu teilen. Es ist üblich, gemeinsam mit Familie, Verwandten und Freunden zu feiern und Geschenke auszutauschen.

Heutzutage ist es oft so, dass das Geld für ein Schaf oder eine Kuh gespendet wird, um notleidenden Menschen in ärmeren Ländern zu helfen.

Auf dass wir unsere Mitmenschen achten und Respekt vor den Tieren haben.

l'iman wünscht ein gesegnetes Fest!

Freitag, 5. November 2010

Die große Reise...

Vor vier Jahren kam ein französischer Film in die Kinos, der mich sehr sehr berührt hat: "Die große Reise".

Er handelt von einem jungen Franzosen marokkanischer Herkunft, der seinen Vater mit dem Auto von Aix-en-Provence nach Mekka begleiten soll. Ein Roadmovie der besonderen Art, denn Reda und sein Vater werden dazu gezwungen, die gegenseitige Nähe in ihrem Peugeot (ja, ich glaub', es war ein Peugeot) zu ertragen, sich kennenzulernen, den anderen zu verstehen und nebenbei noch die Ereignisse und Hindernisse auf den Straßen von Frankreich bis nach Saudi-Arabien gemeinsam zu durchleben und zu meistern.
Der ältere Herr, für den die Reise nach Mekka  - wie für alle Muslime - die größte aller Reisen darstellt, ist ein Sturkopf, der die Ansichten seines Sohnes nicht zu teilen scheint. Und doch merkt man, wie er es still und mit leisem Humor genießt mit Reda zu streiten, um ihm näher zu kommen und vielleicht für sich selbst sein eigenes Leben, das er bisher geführt hat, nicht allzu sehr in Frage zu stellen.

Für mich persönlich zeigt dieser Film, dass die große Reise nach Mekka  - eine der fünf Säulen des Islam - eine Wallfahrt ist, die nicht nur eine Pflicht für Muslime darstellt, sondern auch die Sehnsucht nach der Nähe zu Gott, zu seinen Mitmenschen und zu sich selbst befriedigt. Ich kann mir heute nicht mehr vorstellen, in München in einen Flieger zu steigen und gen Saudi-Arabien zu fliegen, um die Hadsch zu vollziehen. Vielmehr würde ich mit einem VW-Bus die große Reise antreten wollen, um in die heilige Stadt zu gelangen. Außer mein Papa - der schon ein "älterer" Hadsch ist - würde mich begleiten, dann würde ich das Flugzeug, wie die meisten Pilgerer, vorziehen.

Die diesjährigen Pilgerer nach Mekka haben sich schon auf den Weg gemacht. Mögen ihre Bemühungen belohnt und ihre Wallfahrt von Gott angenommen werden. Und mögen sie gesund wieder zu ihren Lieben zurückkehren. l'iman wünscht allen Pilgerern eine gute Reise und wundervolle Begegnungen mit Menschen aus aller Welt. Möge die diesjährige Hadsch friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen.

Wir Zurückgebliebenen, die wir in unserer Verwandtschaft, in unserem Freundeskreis, unter unseren Kollegen oder Geschäftspartnern Menschen kennen, die die Pilgerfahrt nach Mekka vollziehen, warten gespannt auf ein Zeichen von ihnen, dass es ihnen gut geht und wie es in Saudi-Arabien so ist (ich meine, Saudi-Arabien wäre für die meisten nicht gerade das Reiseziel Number One, oder?).

Nach ihrer Rückkehr aus Mekka, statten wir ihnen einen "Welcome-Back-Besuch" ab, beglückwünschen sie persönlich zu ihrer Hadsch... oder senden ihnen Karten mit dem Gruß bzw. Wunsch:

"Möge die Hadsch von Gott angenommen und die Mühe gedankt werden!"

Schaut mal, l'iman hat Grußkarten, die Ihr den Hadschis/Hadschas bei Euren Besuchen mit einem kleinen Geschenk überreichen könnt. Oder Ihr sendet sie per Post.

Es sind Klappkarten mit Innentext! Schaut einfach unter
http://www.l-iman.com/fasten-feste/hadsch-opferfest/opferfest-karten/kaaba-gesehen-grusskarte-tuerkis.html  (deutsch)
http://www.l-iman.com/fasten-feste/hadsch-opferfest/opferfest-karten/kaaba-seen-grusskarte-tuerkis.html (english)














Mein Filmtipp:
"Die große Reise" von Ismael Ferroukhi. Auf DVD über Arsenal Film.
Und ja...Taschentuch vorbereiten!

Weiter Informationen/Literatur zur Hadsch:
Die Pilgerfahrt nach Mekka ist eine der 5 Säulen des Islam. Sie wird im letzten Monat des islamischen Kalenders vollzogen und ist Pflicht für jeden, der es sich leisten kann.
Literatur:
The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. 3
Web:
http://www.hajinformation.com/main/f.htm  Ministerium für Hadsch (Königreich Saudi-Arabien)
Blog:
http://www.zdf.de/ZDFblog/mekka/  (Ich verweise hier gerne auf den Mekka-Blog der ZDF-Journalisten Kamran Safiarian, Abdul-Ahmad Rashid und Björn Raddatz, die ihre Erlenisse während ihrer Hadsch im Jahre 2008 geschildert haben.)

Dienstag, 26. Oktober 2010

Iskanderia

Während ich über meinen bisher unvollendeten Aufzeichnungen über Andalusien sitze, blicke ich auf das Mittelmeer. l'iman ist in Alexandria! Im Rahmen eines Projektes durchlaufe ich ein straffes Programm an Empfängen, Business Dinners, Besuche bei Kleinunternehmerinnen und Konferenzen. Natürlich durfte ein Besuch der Bibliotheca Alexandrina nicht fehlen. Als nächstes halte ich mit neun weiteren Damen Training-of-the-Trainer Workshops zum Thema Existenzgründung und Selbständigkeit in Kairo.
l'iman kommt in Ägypten sehr gut an. Oft werde ich hier gefragt, wie ich denn auf die Idee gekommen sei,  l'iman zu gründen und ob Deutschland und ganz Europa bereit wären für "Islamic Design Made in Germany".

Tab'aan! Freilich! Die Zeit ist reif!

l'iman grüßt Euch aus Ägypten. Schaut bald mal wieder bei l-iman.com rein! Das kommende Fest naht. Salam!

Montag, 11. Oktober 2010

Málaga - Continuará!

l’iman hatte beschlossen, Andalusien zu bereisen und sich auf die Spuren der maurischen und christlichen Kultur zu begeben…

Gelandet sind wir nachmittags in Málaga, der Hafenstadt an der Costa del Sol. Die meisten der 580.000 Einwohner Málagas hatten sich bei 30 Grad Celsius noch der Siesta hingegeben und so kamen wir mit unserem Mietwagen ziemlich zügig in unserem schönen, designmäßig den 70er Jahren angelehnten Hotel im Zentrum der Stadt an.

Nach einer erfrischenden Dusche ging es gleich raus in das beginnende Abend- und Nachtleben der quirligen Hafenstadt.

Unser Hotel befand sich nur einen kleinen Katzensprung von der Alamedo Principal entfernt, die wir bis zum Marqués de Larios Denkmal entlang flanierten, um dann in die Fußgängerzone und in das Centro Histórico einzubiegen.

Die Fußgängerzone Málagas ist zum großen Teil mit Marmor gefliest, was dem Flair der Hauptshoppingmeile (Calle Marqués de Larios) eine wunderschöne mediterrane Note verleiht. Die Architektur der Häuser in der Straße, die die Familie des erwähnten Marqués im 19.Jahrhundert erbauen ließ (übrigens sind viele der Häuser noch in deren Besitz) wirkt majestätisch. Kein Wunder, dass ich mich hier ein wenig in das vorletzte Jahrhundert zurück versetzt fühlte. Na gut, die Schuhgeschäfte (Schuheeeeee!), Klamottenläden, Cafés und Restaurants holten mich schon wieder in die Realität zurück. 

Habt Ihr gewusst, dass die Mauren schon ihre Straßen gepflastert haben und diese durch Leuchtflammen erhellt haben?

Ich könnte jetzt ein wenig ausholen, was die Mauren angeht, aber das würde Málaga und der Geschichte Andalusiens im Allgemeinen nicht gerecht werden, deshalb hole ich ein wenig weiter aus…Sehr bald!

„l’iman in Málaga“ bedeutet auch…Inspirationen, Inspirationen und Inspirationen…das Meer, das Hinterland, die kunsthistorischen Schätze, die Menschen (wunderbare Mischungen), die Bauformen, die Sehenswürdigkeiten, das Klima…

Und das Essen!

To be continued!
Continuará…!
PS: Kennt Ihr eigentlich den Song "Wenn die Rosen erblühen in Malaga"? Von Cindy und Bert? Nein? Egal.

Donnerstag, 23. September 2010

Berlin - l'iman und die Frauen...

Letztes Wochenende war ich in Berlin.
Ich nehme nämlich an folgendem Projekt teil: "Entrepreneurial Knowledge: Towards Arab German-Egyptian Women Development Experience". Jawohl. Im Detail heißt es, dass europäische Unternehmerinnen mit einem arabischen Background ihre Erfahrungen und ihr Unternehmerwissen an ägyptische Unternehmerinnen (in spe) weitergeben. Ziel des Projekt ist es, Frauen in den  arabischen Ländern zu ermutigen, den Weg der Selbständigkeit zu gehen. Dadurch würden sie eine gewisse Unabhängigkeit (von ihren männlichen Zeitgenossen) erlangen und zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung in ihren Heimatländern beitragen.
Im kommenden Monat werde ich also nach Ägypten reisen, um dort Workshops zu verschiedenen Themen, die vor/bei einer Unternehmensgründung wichtig sind, zu leiten. Mit mir reisen noch neun Unternehmerinnen nach Kairo und Alexandria. Wir werden ein straffes offizielles Programm durchlaufen, bevor wir dann unsere Workshops halten dürfen. Ich freue mich schon.
In Berlin also wurde ich auf Ägypten "vorbereitet". Es waren anstrengende, aber auch lustige zwei Tage. Und ein wenig Freizeit hatte ich auch. Samstag Vormittag schlenderte ich durch die gemütliche Bergmannstrasse. Das Wetter war ja sehr schön. Im Barcomi's nahm ich ein Frühstück ein. Das beste Kartoffelbrot der Welt habe ich dort gegessen. Das wollte ich hier mal kundtun. Später lief ich die Sonnenallee auf und ab und war ein wenig enttäuscht darüber, dass da nicht wirklich etwas los war. Ich hätte mir viel mehr buntes Leben dort erwartet. Hmm. Vielleicht war ich zur falschen Zeit dort?



Lustig, ich war ziemlich genau vor einem Jahr in Kairo und Alexandria auf Erkundungs-und Inspirationsreisen. Und bald kann ich dort das machen, was ich vor Jahren schon in meinem xing-Profil unter "Ich suche" geschrieben habe: "women empowering projects to support". Ja, ich denke, das mache ich nun mit l'iman.


Ich werde darüber berichten.
Inshallah.





Donnerstag, 9. September 2010

29. Ramadan - Morgen ist das Fest!

The same procedure as every year? Ja, was denn sonst! Am 29. Abend des Ramadan stellt sich die große Frage:  hat der diesjährige Ramadan 29 oder 30 Tage? Während es Länder gibt, die sich auf Berechnungen berufen und somit von vorne herein einen Termin festsetzen und im Kalender festschreiben, wartet ein großer Teil der Muslime hier in Deutschland auf die Nachricht, ob man die Mondsichel des Folgemonats Schawwal schon gesichtet hat oder nicht. Da die islamischen Monate sich nach dem Mondkalender richten, können sie 29 oder 30 Tage lang sein. Und wenn der Auftakt des Monats Schawwal bekannt gegeben wird, dann heißt es, dass das Ramadanfest am nächsten Tag gefeiert wird. Heute war wieder ein Abend wie so viele "Heute-ist-der-29. Ramadan-Abende" der vergangenen Jahre. Der arabische Fernsehsender Al Jasira teilte uns mit, Saudi-Arabien, Jordanien und Marokko und einige andere Länder würden erst am Freitag das Fest begehen. Morgen wird dort also noch gefastet. Der tunesische Fernsehsender hat sich damit ein wenig Zeit gelassen und recht spät am Abend nun auch den Freitag bekannt gegeben. Die deutschen Moscheegemeinden sind sich weitestgehend einig, den Schawwal morgen, also am Donnerstag, den 9. September einzuläuten und somit wurde das Festgebet für morgen früh bekanntgegeben. Die Türken und Bosnier feiern auch morgen. Das Telefon klingelte heute Abend einige Male. SMSe trudelten ein. Eine große Unsicherheit machte sich auch heute wieder bei vielen Bekannten und Freunden breit. "Morgen ist Eid? Echt? Wer hat Euch das gesagt?" Oder: "Wie? Ihr feiert morgen? Nein, also, ich halte mich an mein Heimatland. Ich faste morgen noch."
Wa Allahu Alem! Einzig Gott weiß es am besten.
Glückwünsche zum Bayram / Eid werden übrigens erst nach dem morgigen Festgebet verteilt. Was wünscht man? "Ein gesegnetes Bayram / Eid." oder "Ein schönes Eid-Fest." oder "Eid mubarak." oder "Bayraminiz kutlu olsun" oder "Happy Bayram /Eid." oder auch "Ein schönes Zuckerfest." oder "Une bonne fete de l'Aid."...das lässt sich in vielen vielen Sprachen fortsetzen...



http://www.l-iman.com/fasten-feste/ramadanfest-zuckerfest/ramadanfest-karten.html

"Kul sana wa entom bikhair!" Dieser Wunsch in arabischer Sprache ist an Feiertagen auch üblich. "Möge es Euch immer/in jedem Jahr gut gehen!"

28 - Sonnenstrahlen einfangen...

Heute hat l'iman sich wieder in die Sonne begeben. Kreativität in der Sonne. Vorher jedoch durfte l'iman eine umfangreiche Lieferung persönlich vornehmen, da sich die Besteller nur unweit von unserem Firmensitz befanden. An dieser Stelle vielen Dank allen Kunden und Interessenten. Und ein Dankeschön an alle, die ihren Freunden und Bekannten von l'iman erzählen.

Dienstag, 7. September 2010

Twenty-Seven - die Surfer...

Manchmal braucht man Pausen. Und wo ist es schöner, als in der Natur? Schön, dass ich in einer wunderschönen Stadt lebe und nicht weit gehen muss, um in den Englischen Garten zu kommen...auch so kann ein Tag im Ramadan aussehen...

Bald ist es soweit! Das Fest naht...

Wenn Ihr auch ein wenig surfen wollt, könnt Ihr das bei l'iman tun...
http://www.l-iman.com/fasten-feste/ramadanfest-zuckerfest.html

Ich versende auch morgen und übermorgen noch. Dann bekommt Ihr Eure Lieferung noch zum Fest!

Montag, 6. September 2010

26 - Eine ganz besondere Nacht...

Heute Nacht ist eine heilige Nacht im Islam. Die Lailat-al-qadr. Die Nacht der Bestimmung. Sie ist die Nacht auf den 27. Ramadan. In ihr wurde der Koran offenbart. Zwar weiß man nicht genau, auf welche Nacht die Lailat-al-qadr wirklich fällt, sie kann nämlich auf jede ungerade Anzahl der Nächte in den letzten 10 Tagen des Ramadan fallen.  Man hat sich auf "Lailat 27" geeinigt, auf die Nacht des 26. Ramadan, die den 27. Ramadan einleitet.

Die Nacht der Bestimmung, so heißt es, ist besser als 1000 Monate.

Heute Nacht werden die Gebete in besonderem Maße belohnt. Ich werde versuchen, die ganze Nacht wach zu bleiben bis zum Morgenrot.

Möge Gott unsere Gebete annehmen!

Sonntag, 5. September 2010

25. Ramadan - Arbeit, Spickern und Crèpes

Ein Sams-Tag voller Arbeit. Ein schönes Iftar. Eine Sams-Nacht auf dem Isarinselfest mit Crèpes und Nutella. Und Ballonspickern.

Samstag, 4. September 2010

24 - It's Friday...etwas über "Iman"

Abu Hureira war einer der Gefährten des Propheten Mohamed. Von ihm stammen viele Überlieferungen über das Handeln und die Aussprüche des Propheten, die sog. Hadithe.

Abu Hureira berichtete:
Der Prophet war eines Tages zu den Leuten hinausgegangen, als ein Mann zu ihm kam und fragte:
"Was ist Iman?"
Er sagte: "Iman ist, dass Du an Gott glaubst, an Seine Engel, an das Zusammentreffen mit ihm und an seine Gesandten und an die Auferstehung."...

Ein schönes Wochenende Euch allen!

Dreiundzwanzigster Ramadan - Iftar und Marketing

Heute hatten wir bei l'iman ein sehr geselliges Iftar. Lustig und schön war's. l'iman hat den Abend dazu genutzt, ein wenig Bilanz zu ziehen, schließlich sind wir seit einem Monat online. Auch wurden die aktuellen Produkte und Bestellungen besprochen. Oh ja, und eine Reise soll es demnächst auch noch geben. Die kommenden Schritte werden ganz schön spannend werden...aber vorher feiern wir das Zuckerfest. Schaut doch mal, was l'iman für Euch hat:


Unsere Produkte für das Fest findet Ihr hier:

http://www.l-iman.com/fasten-feste/ramadanfest-zuckerfest.html?p=1 

Donnerstag, 2. September 2010

22 - Sommerblumen, Morgenblumen...und wo ist der Sommer hin?

Ich habe noch einmal über die Sarg-Geschichte nachgedacht. Vielleicht darf man in Moscheen gar keine Leichname waschen, sondern lediglich in den dafür vorgesehenen Räumlichkeiten innerhalb der Friedhöfe? Hmm. Dann wurden die Holzsärge wohl gespendet. Das kann wirklich gut sein. Ich meine, mein Vater himself hat auch schon Leichentücher an bayerische Moscheegemeinden gespendet. Etwas makaber, aber gehört das nicht zum Leben dazu? Gut, ich höre nun endgültig mit diesem Thema auf, erkundige mich jedoch nach den Vorschriften für die Totenwaschung. Bin neugierig. Und unseren Fotografen interessiert es sicherlich auch.

Ich frage mich, warum es so kalt sein muss. Als Fastende friere ich mehr als sonst und bei diesen Temperaturen habe ich meinen dicken Strickmantel ausgepackt. Na gut, elhamdulillah hat es keine 40 Grad.
Und überhaupt...da man das Wetter nicht ändern kann, sollte man es annehmen, wie es ist, geeignete Kleidung tragen und nicht jammern. Vor allem nicht jetzt.

Wenn schon der Sommer auf Reisen ist...die l'iman Sommerblumen und Morgenblumen Sticker gibt es dafür jetzt auch für das Bayram / Eid-Fest zu bestellen. Dazu haben wir schöne Geschenkverpackungen für Euch kreiert. Wenn Ihr bis Dienstag bestellt, habt Ihr die Lieferung noch vor dem Fest. Inshallah.

Ramadan 21 - Von Muslimen und Särgen

Heute waren wir bei unserem l'iman Fotografen eingeladen. Unser Fotograf wohnt direkt neben einer Moschee in München. Er selbst ist kein Moslem, beobachtet jedoch gern das abendliche Kommen und Gehen zum Iftar und den Gebeten während des Fastenmonats. Vor ein paar Tagen jedoch, hielt noch vor Sonnenuntergang ein Lieferwagen direkt vor dem Moscheeeingang. Es wurden ungefähr zwanzig Holzsärge aus dem Auto in die Moschee gebracht. Etwas aufgeregt erzählte er uns die Geschichte und fragte anschließend, was es denn damit auf sich hätte. Ich musste erst einmal lachen, da ich dieses Bild von den Särgen, wie sie ausgeladen wurden, vor den Augen hatte. "Keine Angst, solange das nicht nachts geschehen ist, brauchst Du Dir keine Sorgen machen.", kommentierte ein weiterer anwesender Freund. Als Erklärung hatte ich lediglich die Möglichkeit, dass in der Moschee die rituelle Totenwaschung von Verstorbenen stattfindet und hierfür eben Särge "gebunkert" werden. Normalerweise werden Muslime nicht in einem Sarg bestattet, sondern in einem Leinentuch. Dies widerspricht jedoch den deutschen Bestattungsgesetzen, wobei es hier Einzelregelungen und Lockerungen gibt. In Berlin beispielsweise wurde die Sargpflicht aufgehoben.
Der Gedanke, dass neben ihm Leichname gewaschen werden, machte unseren Fotografen nicht wirklich glücklicher.

Als dieses Thema durch war, gab es zum Iftar eine sehr schmackhafte Pizza, einen starken Espresso und gute Ramadangespräche..

20. Ramadan - Kenia, Rumänien und Skandinavien

Schon wieder eine Zugfahrt. Eine sehr kurzweilige Zugfahrt war das, da ich einen Gesprächspartner aus Kenia und einen Gesprächspartner aus Rumänien hatte. Wir haben über Massentourismus und die daraus resultierenden Probleme gesprochen, über die Wälder Rumäniens, über den Islam an sich und den Ramadan im Speziellen. Vergleiche zur katholischen und rumänisch-orthodoxen Fastenzeiten wurden gezogen und die Frage, wie lange die Menschen in Skandinavien fasten müssen, kam auf. Übrigens, letztere Frage habe ich nun in mehreren Gesprächen gestellt bekommen. Ich weiß von einigen, dass sie nach den Zeiten der Stadt Mekka oder Medina in Saudi-Arabien fasten. Andere wiederum halten sich an die Zeiten ihrer Herkunftsländer und wieder andere an die Zeiten des nächstgelegenen muslimischen Landes, was ja dann die Türkei wäre, oder? Wenn ich in Skandinavien leben würde, dann würde ich versuchen, während des Ramadan in ein muslimisches Land zu reisen. Na ja, wenn ich so recht überlege, lässt sich das mit dem Alltag bei vielen gar nicht vereinbaren. Der Job, die schulpflichtigen Kinder. Hmm. Vielleicht faste ich im kommenden Jahr in Nordeuropa, einfach, um mal diese Erfahrung zu machen? Vielleicht leuchtet man selbst innerlich ein wenig mehr, wenn außen herum nur wenig Licht ist?

Montag, 30. August 2010

Neunzehn - Full House

Sonntag. Eigentlich ein Ruhetag in unseren Gefilden. Nicht hier bei mir und nicht heute, denn es kamen noch drei Kinder zu meinen zwei Neffen hinzu. Zwar nur für ein paar Stunden, aber es war ein wenig anstrengend, alle bei Laune zu halten. Ich kam auf die Idee, vorübergehend eine Band zu gründen: Susu an der Oud, Elias am Keyboard, Laith am blauen Mikro, die Zwillinge abwechselnd am roten Mikro. Ich glaube, sie haben Englisch gesungen. Total erschöpft habe ich heute den Sonnenuntergang herbei gesehnt. Und die Ruhe. Und die Arbeit ;-) Mit Kindern zusammen zu sein, empfinde ich als sehr bereichernd. Aber mal ehrlich, man benötigt Nerven aus...aus...Kamaredin*...

*Kamaredin: eine Paste aus getrockneten Aprikosen, wird in Streifen in der Sonne getrocknet bis es die Konsistenz eines Kaubonbonbonstreifens hat. Schmeckt jedenfalls sehr gut.

18. Ramadan - Die Kurzen sind da

Heute war wieder Babysitten angesagt. Gut, dass die Kleinen auch mal tagsüber schlafen. So konnte ich meine kreativen Arbeiten am PC in Ruhe durchführen.
Einer meiner Neffen kommt in vier Tagen in den Kindergarten. Die Erzieherin hat meine Schwägerin nach seinem Namenstag gefragt, denn im Kindergarten würden sie zu jedem Namenstag eine kleine Feier für die Kinder ausrichten. Meine Schwägerin erklärte, dass bei Muslimen ein Namenstag nicht üblich ist. Da das Ramadanfest naht, hat sie der Kindergartenleiterin vorgeschlagen, diesen Feiertag als Feier für meinen Neffen und alle Kinder im Kindergarten auszurichten. Jetzt darf mein Bruder am Eid-al-Fitr einen kleinen kindgerechten Vortrag im Kindergarten halten und Süßigkeiten verteilen. Da die Erzieher(innen) und die Eltern der Kinder auch etwas davon haben sollen, wird l'iman genügend Informationsmaterial und kleine Geschenke zusammenstellen. Das macht Freude!

Sonntag, 29. August 2010

Siebzehn - Iftar im Zug

Heute musste ich nach einem ereignisreichen Tag meine Reise just zur Iftarzeit antreten. Am Hauptbahnhof München habe ich mir bei verschiedenen Anbietern mein Iftar zusammengestellt. Wasser, Cola, Cappuccino und ein vegetarisches Antipasti-Sandwich. Der Zug war ziemlich leer, so dass ich es mir gemütlich machen konnte. Das Fastenbrechen hat richtig "Spaß" gemacht. Im Zug - das habe ich schon mal geschrieben - kann man so schön meditieren.

Samstag, 28. August 2010

Sweet Sixteen - Einladung zum Iftar

Bei diesem schönen Wetter macht die Arbeit mehr Spaß, denn man kann einen Teil der Arbeit nach draußen verlegen. Genau das habe ich heute getan. Zum Iftar war ich bei einer langjährigen sehr guten Freundin eingeladen. Sie hat sehr gut gekocht und wir hatten einen wirklich schönen Abend zu Dritt. Mit Vanilleeis. Vielen Dank! Ach ja, meine Adhan-CD werde ich von nun an bei jeder Iftar-Einladung im Gepäck haben. Iftar ohne Adhan (Muezzinruf) ist ja irgendwie langweilig.

Dua (Bittgebet), wenn man zum Iftar eingeladen ist und sein Fasten bricht:
Mögen die Fastenden bei Euch das Fasten brechen und mögen die Rechtschaffenen Eure Speisen verzehren und mögen die Engel für Euch beten!

15 - ein schöner Tag, ein wunderschöner Abend, ein wunderbares Leben

Die Hälfte des Ramadan haben wir erreicht. Ab jetzt werden die Tage gefühlt noch schneller vergehen. Schade! So anstrengend das Fasten manch einem erscheint, es ist so wohltuend für das innere Empfinden. Man wird dankbarer. Und heute ist ein Tag, an dem ich besonders dankbar bin. Dankbar für die Liebe, die einen trägt und alles möglich macht. Dankbar für dieses geliehene Leben. Oder ist es geschenkt? Ich empfinde es jedenfalls als großes Geschenk. Ein Geschenk, das ich gerne teile. Und ich bin dankbar dafür, dass l'iman nun die ersten große Schritte macht...alhamdulillah.

Tag 14 - Work Out und Halal Wiener

Ja, ich habe seit Beginn des Fastenmonats nicht gesportelt - bis heute. Denn heute habe ich mich fast anderthalb Stunden ausgetobt. Das hat richtig gut getan. Und ja - zum Iftar gab es heute Wiener Würstchen. Ich hatte einfach Lust darauf. Und außerdem war heute zum Kochen keine Zeit und Muße. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich Wiener das letzte Mal so sehr genossen habe. Elhamdulillah, manchmal macht "einfache" Kost glücklich. Was meint Ihr?

Montag, 23. August 2010

13. Ramadan - Die Manti Queen

Heute durfte ich mich wieder in den Zug Richtung Süden setzen. Vorher erreichte mich eine nette Mail mit einem sehr coolen Foto :-), für das ich mich herzlich bedanke. Gut, also, wer nicht weiß, was eine Manti Queen ist - hier eine kurze Erklärung: Manti sind türkische Teigtäschchen, die gewöhnlich mit Hackfleisch gefüllt sind. Sie werden mit einer Joghurt-Knoblauch-Minze-Sauce und mit einer heißen Paprikapulver-Butter-Sauce serviert. Manti schmecken köstlich. Das war jetzt eine sehr sehr kurze Erklärung, da Füllungen und Saucen variieren können und Manti unter anderen Namen in der gesamten Levante und vielen Ländern Osteuropas und Asiens bekannt sind. Und Ravioli und Tortellini sind eigentlich auch Manti! Egal. Eine Manti Queen ist eine Dame, die super leckere Manti zubereiten (und/oder verdrücken) und überhaupt sehr gut kochen kann, klug, witzig, schlagfertig und sehr herzlich ist. Voilà, darf ich vorstellen?

Zwölf - Zakatgespräche

Die Zakat ist eine der fünf Säulen des Islam. Muslime sind verpflichtet, entsprechend ihrer Vermögensverhältnisse, Almosen an Bedürftige abzugeben. Eine besondere Form der Zakat ist die Zakat-al-fitr, die während des Ramadan, spätestens jedoch vor dem Eid-Gebet, gegeben werden muss. Die Zakat-al-fitr wird jährlich neu berechnet. Sie basiert auf der Kaufkraft eines Landes und wird in der Landeswährung festgelegt. Ich weiß nur, dass die diesjährige Zakat-al-fitr hier acht Euro beträgt (gut, dafür könnte sich jemand eine Mahlzeit kaufen). Neben der Zakat-Pflicht sollte jeder Einzelne freiwillige Spenden leisten. Die Saddaqa. Nun habe ich heute mit einigen Familienmitgliedern Zakatgespräche (und Saddaqagespräche) geführt. Wem spenden wir wie viel? Welche Organisationen wollen wir in diesem Jahr unterstützen? Wen kennen wir, der auch ganz schön dringend eine kleine Unterstützung benötigt? Nicht einfach. Am liebsten würde man ja überall helfen.

Sonntag, 22. August 2010

Eleven - Ramadan nights

Ruhetag. Tagsüber ist heute nicht viel passiert. Deshalb konnte ich mir viel Zeit zum Schreiben eines Konzeptes widmen. Nach dem Fastenbrechen bin ich dann mit Freunden in die Stadt gegangen. Es waren so viele Menschen unterwegs in dieser schönen Sommernacht. Bei Cappuccino, Erdbeer-Mascarpone-Creme und diversen Saftschorlen sind wir bis zum Suhur draußen geblieben und haben gute Gespräche geführt. Ramadan Night Feeling pur.

Samstag, 21. August 2010

Zehn - Ein echter Sommertag

Der zweite Freitag im Ramadan war ein sonniger und warmer Tag hier in Bayern. Obwohl ich den ganzen Tag zu tun hatte und kaum draußen war, außer auf dem Balkon, freute ich mich über die Sonnenstrahlen. Glücklich darüber, nicht in einem richtig heißen Land fasten zu müssen, schickte ich gedanklich den Menschen in allen 30-Grad-Plus-Ländern "Mutmach"-Grüße. Möge ihr und unser Fasten angenommen werden. Laith, mein Neffe, begleitete mich durch den Tag. Das Iftar war wieder ein Zusammenkommen der gesamten Familie. Nach dem Iftar wurde gebetet und Bundesliga geschaut. Bayern gegen Wolfsburg. Die Nacht war sternenklar und zu Bett gingen wir erst zwei Stunden vor dem Suhur.

Jour Neuf - Wieder unterwegs

Ich habe mich mal wieder in den Zug gesetzt, um meiner Familie einen Besuch abzustatten. Laptop, Unterlagen und Literatur waren, wie immer, dabei. Leider habe ich mich für einen Pendlerzug entschieden, der so überfüllt war, dass ich nur einen Stehplatz im Gang ergattern konnte. Ich konnte mich gut gegen die Wand lehnen und die gesamte Fahrt über ein spannendes Buch lesen. Eine halbe Stunde vor dem Iftar bin ich an meinem Ziel angekommen. Der Abend war erfüllt von Gesprächen, Lachen und Diskussionen. In der Nacht habe ich noch ein paar Einladungen bestätigt und geschrieben...Außerdem hatte ich meinen einjährigen Neffen als Übernachtungsgast in meinem Zimmer: Laith. Er schlief selig neben mir und meldete sich ab und an, um einen Schluck Wasser zu trinken und sich noch näher an mich heran zu kuscheln. Ein wahrer kleiner Engel. Mashallah.

Freitag, 20. August 2010

8

Es bewegt sich etwas. l'iman hat heute gute Gespräche bezüglich interkultureller Kommunikation mit einer Marketingagentur geführt, die sich geschäftlich vor allem in Ländern des Mittleren Ostens bewegt. Die sind wirklich gut. l'iman streckt ihre Fühler aus...irgendwer sollte doch von all dem Wissen und den Erfahrungen, die l'iman in sich bündelt, profitieren, oder? Es gibt nämlich noch so viel zu tun da draußen...

Seven Up - Heute war es ruhig

Am siebten Tag habe ich alles noch langsamer als sonst angehen lassen. Bei l'iman war es der ruhigste Tag seit Monaten, was die Vorbereitungen für die kommenden Wochen anging. Ein paar Sendungen mussten verschickt werden und am Abend gab es ein tunesisches Iftar. In der Ruhe liegt etwas verborgen, das erst zum Vorschein kommt, wenn man seine Kräfte gesammelt hat und mit einem "Bismillah" ein innerliches "JA" nach außen kehrt...

Dienstag, 17. August 2010

Six Pack - You made my day!

War das ein schöner Abend! Vier Mädels gingen aus und hatten eine Menge Spaß. So ein Iftar außer Haus hat auch was, vor allem, wenn man mit Granatapfellimonade und orientalischen Mezze verwöhnt wird. Tagsüber gab es wieder einiges zu tun. Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich auf die Uhr sah und bemerkte, dass es schon wieder Zeit war, mich fertig zu machen. l'iman plant nämlich gerade die kommenden Messeteilnahmen. Es gibt allerhand organisatorisches zu klären. Ja, und die Kreativität soll während der Fastenzeit auch nicht zu kurz kommen. Ich bin froh, dass ich so beschäftigt bin. Etwas langsamer und bedachter gehe ich zurzeit die Dinge an. Und viel bewusster. In der Nacht, noch vor dem Suhur, habe ich meine Mails gecheckt. Eine besonders liebe Person hat mir nach Erhalt einer l'iman - Tasche geschrieben: "You made my day!" Ich musste, während ich meine alte Cafetière auf den Gasofen setzte, immer noch lächeln...nachts um drei.

Montag, 16. August 2010

R5 - Putzen und Spazieren

Den heutigen Tag habe ich stundenlang aufgeräumt und geputzt. Gut, dass ich eine große Hilfe hatte, denn alleine hätte ich das Ganze sicherlich nicht geschafft. Zur Belohnung gab es am Abend einen schönen Spaziergang. München ist einfach eine wunderschöne Stadt. An der Isar entlang zu gehen, das Geräusch des Flusses zu hören und den Duft des Sommerregens zu vernehmen, haben die Anstrengungen des Tages vergessen machen lassen. Pünktlich zur Vorbereitung des Iftars waren wir wieder zuhause. Morgen bekommt l'iman Besuch aus Baden-Württemberg. Eigentlich sollte noch eine Freundin aus Bielefeld kommen, aber leider ist sie krank geworden und muss sich schonen. Auf diesem Wege: gute Besserung! Mögen wir in guten Tagen zusammen kommen.

Sonntag, 15. August 2010

Quartett

Die Tage verfliegen. Subhanallah. Heute ist wirklich schon die vierte Nacht? Anstrengend war es heute, wie ich finde. Der Kopf schmerzte, der Magen knurrte, der Kreislauf spielte verrückt und meine Laune war auch nicht so doll. Mit Geduld habe ich auch diesen Tag geschafft und als es immer näher in Richtung Sonnenuntergang ging, hatte ich auf einmal das Gefühl, noch ewig weiter fasten zu können. Der Prophet Mohammed hat jedoch gesagt, man solle das Iftar nicht verspäten, also habe ich pünktlich mit einer Dattel das Fasten gebrochen. Tagsüber hielt ich mich in der Münchner Innenstadt auf, da ich ein paar Besorgungen machen und l'iman-Post aufgeben musste. Fast alle arabischen Touristen aus den Golfstaaten, die letzte Woche noch zahlreich in der City flanierten, sind wieder in ihre Heimat zurück gekehrt. Ein ungewohntes Bild mitten im August in München. Was habe ich heute gelesen? Im Ramadan steigen die Aktienkurse in Ländern wir Malaysia, Qatar und Ägypten? Einer Studie von internationalen Finanzwissenschaftlern zufolge, steigen die Aktienkurse in 14 muslimisch geprägten Ländern während des Ramadan auf das Jahr hochgerechnet um 38,09%. Gelesen habe ich das bei Financial Times Deutschland. Hmm. Was soll man dazu sagen? Ich werde mir den Artikel noch einmal in Ruhe durchlesen. Aber zunächst werde ich schlafen gehen. Freue mich schon auf morgen. Auf das Fasten und auf das, was der Tag bringen wird. Wacht morgen im Guten auf. Inshallah!

Samstag, 14. August 2010

Der dritte Tag - Meditation im Zug

Zugegeben. Ich hatte mein Laptop und sämtliche Unterlagen dabei, schließlich durfte ich eine lange To-Do-Liste abarbeiten. In meinem Abteil saßen ein junges Pärchen, zwei Studenten und ein Herr aus den USA. Die Sonne strahlte durch das Fenster und wärmte mich auf eine sehr angenehme Weise. Ich schloss die Augen und fing an, meinen imaginären islamischen Rosenkranz abzuzählen. Plötzlich vernahm ich einen ausgeprägten Duft von Gummibärchen. Natürlich musste ich meine Augen öffnen. Da! Die junge Frau, die mir gegenüber saß, hatte gerade eine Tüte dieser verührerischen Goldbärchen geöffnet. Sie war so freundlich und bot jedem von uns etwas an. Lächelnd bedankte ich mich, schüttelte gleichzeitig mit dem Kopf. Um ehrlich zu sein, bekam ich schon ein wenig Appetit. Ich widmete mich also wieder meiner Meditation und schloss die Augen. In den ersten Minuten kreisten sich meine Gedanken jedoch um die Halal-Gummibärchen-Vorräte, die in den Räumen von l'iman als Nervennahrung gebunkert sind. Seit Beginn des Fastenmonats wurden sie selbst nach dem Iftar nicht angerührt. "Vielleicht sollte ich mir heute Nacht ein Betthupferl aus ein paar Goldbärchen gönnen? Oh mei, ist es Sinn des Fastens, Dich nun mit Süßigkeiten zu beschäftigen?" Gott sei Dank - Elhamdulillah- bin ich nur ein Mensch und wer behauptet, niemals in eine solche Versuchung geraten zu sein, dem kann ich nicht glauben. Die Zugfahrt hat mir gut getan. Ich habe fast zwei Stunden lang Gott gepriesen und gelobt und die Schahada gesprochen. Davon habe ich etwa für zwei Minuten über mich selbst und meine Beziehung zu Gummibärchen geschmunzelt. Der Ramadan schärft die Sinne. Der Ramadan führt einen nicht nur näher zu Gott, sondern auch zu sich selbst. Und zu seinen Schwächen.
Übrigens...ich konnte heute Morgen keine Sternschnuppen sehen.

Donnerstag, 12. August 2010

Number 2

Heute hat l'iman eine sehr nette Mail einer Kundin erreicht. Ihrer Mail hatte sie Bilder angehängt, der den von ihr arrangierten Ramadankalender "Morgenblume" zeigt. Außerdem hat sie noch ein Bild ihrer zwei süßen Töchter hinzugefügt. Sie sehen darauf sichtlich erfreut über ihren diesjährigen Ramadankalender aus. Darüber freue ich mich sehr. l'iman bedankt sich auch auf diesem Wege über die freundlichen Zeilen und die Bilder und wünscht viel Freude mit dem Ramadankalender. Es wäre schön, wenn noch mehr Kunden l'iman-Fotos senden würden.

Was war heute noch los bei l'iman an diesem schönen zweiten Fastentag?
Es gab Stunden, in denen auf Hochtouren gearbeitet wurde und Stunden der Besinnung, des Rezitierens und der Du'as.

Und in ein paar Stunden, wenn der Wecker zum Suhur klingelt, werde ich, noch bevor ich meinen Kaffee aufsetze und das Müsli anrühre, auf den Balkon gehen und hoffentlich ein paar Sternschnuppen zu sehen bekommen. Du'as in dieser Zeit Richtung Himmel zu richten, kann sicherlich nicht schaden. Auf dass sie erhört werden. Inshallah.

Tag Eins

Der erste Tag des Fastenmonats neigt sich seinem Ende zu. Elhamdulillah. Es war überhaupt nicht schlimm. Das fastenfreundliche Wetter hat sicherlich seinen Beitrag dazu geleistet, den Durst nicht allzu stark zu verspüren. Heute Morgen nach den Nachrichten wollte ich das Radiogerät ausschalten, doch das Thema Ramadan wurde von dem gut gelaunten Moderator in irgendeinem bayerischen Studio angesprochen. Da musste ich natürlich genauer hin hören. Es war kein langer Beitrag, dennoch hatte ich das Gefühl, der Radiosprecher hatte sich gut vorbereitet. Das Telefoninterview mit einem "echten" Moslem, der quasi alle Hörer dazu aufrief, an einem gemeinsamen Iftar teilzunehmen, da dies eine Erfahrung sei, die man einfach machen müsse, war kurz und knackig und hat sicherlich viele Hörer neugierig gemacht. Das abschließende "Happy Ramadan an alle Muslime" kam sehr herzlich rüber und so schaltete ich dann gut gelaunt das Radio aus, um mich mir und meiner Arbeit zu widmen. Neue Produkte benötigen einen Vorlauf und so habe ich mir Gedanken gemacht, skizziert, recherchiert und beschrieben. Hin und wieder musste ich - wollte ich - innehalten. Am Nachmittag bekam l'iman Besuch von dem kleinen Elias, der die Abläufe hier unbedingt mit nicht wenigen Kommentaren begleiten musste. Kinder sind ehrlich und stellen einfache und direkte Fragen. Die Zeit verging dann doch erstaunlich schnell. Der Tisch wurde gedeckt und beim Iftar saßen wir dann schließlich zu fünft zusammen. Mit Datteln und Milch haben wir gemeinsam das Fasten gebrochen und anschließend eine leichte Mahlzeit zu uns genommen. Es wurde diskutiert und darüber gesprochen, wer sich alles zum Beginn des Ramadan gemeldet hatte, um seine guten Wünsche los zu werden. Und ich habe still und leise für mich gedacht: "Wie die Menschen, die nun etwas von l'iman zuhause haben, den heutigen Tag wohl verbracht haben. Und wie diejenigen fühlen, die von ihren Lieben eine handgeschriebene Grußkarte erhalten haben."

Eine Sache hat mich heute auch beschäftigt: das Hochwasser in Pakistan. Mein Mitgefühl gilt den Menschen, die alles verloren haben, alles, außer ihrem Leben. Um das wieder lebenswert zu machen, brauchen sie die Hilfe von uns. Wenn jeder nur einen kleinen Teil abgibt.

Nun ist es schon ganz schön spät. Ein paar kleine Büroarbeiten noch und dann...gute Nacht.
Tisbah ala khair. Wache morgen im Guten auf.