Dienstag, 30. November 2010

Warum eine „City Map of Bethlehem“?


In einer Zeit, in der viele Menschen in Krieg und in Angst leben müssen, in der Kinder ohne Perspektiven von der Hand in den Mund überleben - gar nicht so weit entfernt von uns, denn nichts anderes als eine Kugel ist unsere Erde! - ist es verwunderlich, tagtäglich auf’s Neue mit Anweisungen, wie wir uns das Leben gegenseitig noch schwerer machen können und noch mehr Misstrauen schüren sollten, konfrontiert zu werden. Meist schön verpackt in mülltrennungsanmutenden Begriffen und Phrasen, die in den letzten Wochen reichlich in unseren Medien zu lesen waren.



In einer Zeit, in der die Straßen, Einkaufspassagen und Geschäfte weihnachtlich geschmückt sind, die Menschen hierzulande ihre Pläne durchsprechen, wo und wie sie Weihnachten und Silvester verbringen (nicht nur christliche Mitmenschen übrigens), das islamische Neujahr vor der Türe steht, Hanukkah - das jüdische Lichterfest gefeiert wird, können wir uns da nicht auf das Gemeinsame besinnen und unser endliches Leben auf dieser Welt schön und noch schöner gestalten? Mit Respekt?



In einer Zeit, in der wir zu vergessen scheinen, dass es einmal Adam und Eva gab (oh, oh ich muss den Feigenbaum in unserer Küche noch gießen), oder Abraham, dem die Muslime vor 2 Wochen gedachten...und ja, dann waren da noch: Ismael, Isaak, Jakob, Moses...und Jesus. Sollten wir uns nicht besinnen? Und gelassen und vor allem gemeinsam (ja, ich wiederhole mich) unsere Gegenwart und Zukunft gestalten?

„Jesus? Ihr Muslime kennt Jesus?“, werde ich nicht selten gefragt.
„Freilich kennen wir Jesus.“ (Na gut, da ich zu dem glücklichen Teil der Menschheit gehöre, der in Bayern leben darf, kommt es wirklich oft vor - auch dann, wenn ich es nicht erwarte - dass ich mir auch ein Bild von ihm machen darf.)

Muslime kennen Jesus nicht nur, sie erkennen ihn an und lieben ihn.
Er ist ein Prophet, der in der Reihe der Propheten bis zum Propheten Mohammed einen sehr wichtigen Platz einnimmt. Jesus spielte in der Entwicklungsgeschichte des Islam eine bedeutungsvolle Rolle für die aufstrebende muslimische Identität. Der Koran würdigt ihn an mehreren Stellen.

Aber auch das vergessen viele.

Habe ich eigentlich schon erklärt, warum eine „City Map of Bethlehem“? 



Nun, zu allererst:
Bethlehem ist eine schöne Stadt. Wer noch nicht dort war, sollte sie besuchen. Weihnachten bietet sich an, aber schön ist es auch im Frühjahr.

Wer die Orientierung in Bethlehem sucht und letztendlich findet, dem können weder Mauern in den Köpfen mancher Zeitgenossen, noch die Mauern aus Beton hindern, anderen Menschen die Hand zu reichen, Brücken zu bauen und über diese auch zu gehen, Worte auszusprechen und seinem Hörsinn – und seinem Hörgefühl – zu vertrauen.

Das Gesehene wahrzunehmen sowie "wahrzuüberliefern" mit guten Absichten für alle Menschen, würde uns helfen auf unserem Weg...

Bethlehem ist ein Synonym für den Frieden, den wir alle so nötig haben.



Salam und Pfiat Eich God!  
Weitere City Maps of Bethlehem findet Ihr hier:
 
Viel Freude beim Versenden und Verschenken wünscht Euch l'iman!


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