Dienstag, 18. Januar 2011

Manti Manti





Kochen hilft, wenn man entspannen möchte.

Kochen hilft auch, wenn man liebe Menschen um sich herum scharen möchte, um Neuigkeiten auszutauschen, Pläne zu besprechen, zu diskutieren oder einfach nur in Gesellschaft gut zu essen. Und wenn es dazu einen Anlass gibt, dann macht das Kochen gleich noch mehr Spaß.

Gewünscht wurden Manti (mit i ohne i-Punkt). Also habe ich mich an die Arbeit gemacht, die ultimativen l'iman-Manti zuzubereiten. In Gedanken sah ich meine Freundin, die aus Kayseri stammt, mit einer erhobenen Augenbraue und gekräuselter Stirn mir auf die Finger schauend. Eigentlich wollte ich sie fragen, ob sie mit mir gemeinsam Geburtstags-Manti für eine "Very Special Person" kochen mag, aber da es ein gewöhnlicher Arbeitstag und nicht Wochenende war (als Unternehmerin kennt man da keinen Unterschied mehr) hebe ich mir die Kommentare einer echten Kayseri-Kritikerin für das nächste Mal auf...

Es war am Vormittag und es war nicht in der l’iman-Küche, dafür aber in einer mir sehr vertrauten Küche. 

Mit Erschrecken stellte ich zunächst fest, dass 1. Petersilie fehlte (ich konnte es nicht fassen, denn Petersilie kann quasi nie ausgehen), 2. zu wenig Butter im Haus war (dafür aber Diät-Margarine) und 3. der Joghurt zu wenig Fett hatte.

Deswegen zog ich mir erst mal etwas Hübsches an, nahm meine geliebte "Manti Queen" Einkaufstasche und ging außer Haus.

Auf den Wochenmarkt meiner "Hood". Ich gebe zu, ich hatte nicht viel Zeit... Manti-Machen ist eigentlich nicht schwer ist, jedoch benötigt es eine Menge Zeit. Deswegen, habe ich kaum rechts und links geschaut, nein, auch nicht auf den Boden. Ich habe die Sonne angeblinzelt. Jawohl. 

Manchmal musste ich dann doch ein paar Leute begrüßen. Was heißt hier "musste"? Ich tat es gerne. So ist es eben, wenn man an den Ort seiner Kindheit zurück kehrt und einen die Leute immer noch kennen. Und ich hätte mich auch noch länger auf dem Wochenmarkt aufgehalten, wenn ich nicht noch den Joghurt im Supermarkt hätte kaufen müssen.

Keine halbe Stunde später machte ich mich also wieder zurück auf den Weg in die Küche.

Ich mischte den Manti-Teig zusammen aus:
750 g Mehl
3 Eiern
und etwas Wasser

Und dann knetete und knetete und knetete ich. Mit den Händen. Obwohl in der Küche, in der ich zugange war, einige Küchenmaschinen (mit Knethaken) standen. Ich knetete so lange bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist, den ich dann mit einem grünen Geschirrtuch zudeckte und 30 Minuten ruhen ließ.

In der Zwischenzeit machte ich mir einen feinen Kaffee und räumte eine überfüllte Spülmaschine aus :-)

Dann rollte ich den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche aus. Ca. 2mm dick. Okay, an manchen Stellen waren es 3mm (und das ist echt schon zu dick!). Wow, das Ausrollen war richtig anstrengend. Ich bin ins Schwitzen gekommen. Und wie.

Das nächste Mal benutze ich die Nudelmaschine.

Als nächstes habe ich erst mal das Pizzarad gesucht. Und nicht gefunden. Ich war ja nicht ganz in meiner Küche. Schließlich fand ich es und so konnte ich damit beginnen aus dem Teig 3cmx3cm Quadrate zu schneiden.

Oh, das hätte ich beinahe vergessen. Vorher habe ich noch die Füllung vorbereitet. (also nach dem Kaffee trinken und vor dem Ausrollen)

Die Füllung ist auch einfach:
500 g Hackfleisch (ich habe Rind genommen, obwohl Lamm "richtiger" wäre) vermischen mit
gehackter Petersilie (ungefähr 3 - 4 Esslöffel)...hach...ich liebe Petersilie waschen, zupfen und hacken...
Pfeffer, Salz
2 Zwiebeln richtig mini-klein gehackt
und Rosenpaprika

So. Und dann habe ich auf jedes Teig-Quadrat ein Häufchen Füllung gegeben und die 4 Ecken eingeschlagen, um kleine Manti-Päckchen zu haben. Noch nicht gekocht sahen die schon richtig profimäßig aus.

Ich sag's Euch. Das war ziemlich viel Arbeit...und die Gäste kamen schon, da war ich ungefähr bei 75% der Menge angelangt. Machte aber nichts, im Gegenteil. Prompt hatte ich eine Helferin (Danke an dieser Stelle!), die die Küche sauber machte,  während ich die Joghurtsauce und die Paprikabutter zubereitete. Die Manti hatte ich in der Zwischenzeit schon in kochendes Wasser getan, um sie ca. 9 Minuten köcheln zu lassen.

Die Joghurtsauce:
1kg Joghurt
Knoblauch nach Belieben (viel ist gut!)
Salz
wer mag, kann getrocknete Nana (Minze) dazu geben. Ich hab's weg gelassen.
Alles vermischen! Fertig!

Die Paprikabutter:
Butter zerlassen und Paprikapulver dazu geben und anbraten. Nicht zu lange, sonst wird es bitter.
Voilà. Ganz einfach!

Habe alle Gäste an den Tisch gebeten und die Teller mit Manti (die ich vorher natürlich abgeseiht hatte) befüllt, die Joghurtsauce darüber geträufelt und dann die heiße Paprikabutter darüber gegeben.

Wenn Du Manti hast, brauchst Du nichts mehr! Mmmmh.

Gut, einen Schönheitswettbewerb hätten sie nie gewonnen, meine Manti, aber geschmeckt haben sie. Es saß eine strenge Jury am Tisch. Wir haben gegessen, es uns gut gehen lassen, einen Nachschlag (freilich) bekommen, geratscht und weiter gegessen.

Habt Ihr Lust bekommen auf Manti?

Probiert es aus! 

Für all die Manti Queens da draußen...Gebt Ihr Euch schon zu erkennen? Ich weiß von vielen, dass sie es tun. Hey, es gibt sicherlich noch ein paar mehr, oder?

http://www.l-iman.com/fasten-feste/jedertageinfest/einkaufstaschen/einkaufstasche-manti-queen.html


Ach ja, die Mantis haben für 6 Personen gut gereicht.