Donnerstag, 12. August 2010

Tag Eins

Der erste Tag des Fastenmonats neigt sich seinem Ende zu. Elhamdulillah. Es war überhaupt nicht schlimm. Das fastenfreundliche Wetter hat sicherlich seinen Beitrag dazu geleistet, den Durst nicht allzu stark zu verspüren. Heute Morgen nach den Nachrichten wollte ich das Radiogerät ausschalten, doch das Thema Ramadan wurde von dem gut gelaunten Moderator in irgendeinem bayerischen Studio angesprochen. Da musste ich natürlich genauer hin hören. Es war kein langer Beitrag, dennoch hatte ich das Gefühl, der Radiosprecher hatte sich gut vorbereitet. Das Telefoninterview mit einem "echten" Moslem, der quasi alle Hörer dazu aufrief, an einem gemeinsamen Iftar teilzunehmen, da dies eine Erfahrung sei, die man einfach machen müsse, war kurz und knackig und hat sicherlich viele Hörer neugierig gemacht. Das abschließende "Happy Ramadan an alle Muslime" kam sehr herzlich rüber und so schaltete ich dann gut gelaunt das Radio aus, um mich mir und meiner Arbeit zu widmen. Neue Produkte benötigen einen Vorlauf und so habe ich mir Gedanken gemacht, skizziert, recherchiert und beschrieben. Hin und wieder musste ich - wollte ich - innehalten. Am Nachmittag bekam l'iman Besuch von dem kleinen Elias, der die Abläufe hier unbedingt mit nicht wenigen Kommentaren begleiten musste. Kinder sind ehrlich und stellen einfache und direkte Fragen. Die Zeit verging dann doch erstaunlich schnell. Der Tisch wurde gedeckt und beim Iftar saßen wir dann schließlich zu fünft zusammen. Mit Datteln und Milch haben wir gemeinsam das Fasten gebrochen und anschließend eine leichte Mahlzeit zu uns genommen. Es wurde diskutiert und darüber gesprochen, wer sich alles zum Beginn des Ramadan gemeldet hatte, um seine guten Wünsche los zu werden. Und ich habe still und leise für mich gedacht: "Wie die Menschen, die nun etwas von l'iman zuhause haben, den heutigen Tag wohl verbracht haben. Und wie diejenigen fühlen, die von ihren Lieben eine handgeschriebene Grußkarte erhalten haben."

Eine Sache hat mich heute auch beschäftigt: das Hochwasser in Pakistan. Mein Mitgefühl gilt den Menschen, die alles verloren haben, alles, außer ihrem Leben. Um das wieder lebenswert zu machen, brauchen sie die Hilfe von uns. Wenn jeder nur einen kleinen Teil abgibt.

Nun ist es schon ganz schön spät. Ein paar kleine Büroarbeiten noch und dann...gute Nacht.
Tisbah ala khair. Wache morgen im Guten auf.

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